Alb-Gold-Triathlonliga
Von links: Aaron Sigg, Julia Gabele, Jan Scheffold, Johanna Deppler, Lukas Müller, Veronika Köhler, Eric Hofmann
Ungewöhnliche Situationen erfordern flexible Lösungen. Unter diesem Motto versuchte der Baden-Württembergische Triathlonverband (BWTV) trotz der Coronapandemie ein Wettkampfwochenende in der Triathlonliga zu organisieren. So fand am vergangenen Wochenende erstmals ein “dezentraler” Swim&Run an insgesamt elf Orten im Land, unter anderem in Mengen, statt. In der Endabrechnung wurde das Schunk Team (Herren) vierter. Das Schwörer Team (Frauen) holte sich den achten Platz.
Über elf Sportstätten verteilt absolvierten die knapp 400 Triathletinnen und Triathleten der Alb-Gold-Triathlonliga einen Swim&Run über 500 Meter Schwimmen und 5000 Meter Laufen. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, fand das Schwimmen im Becken statt, nach ca. 60 Minuten Pause das Laufen auf der Bahn. BWTV-Kampfrichter sorgten für einen regelgerechten Ablauf. Die insgesamt 95 Teams wurden möglichst ortsnah auf die Veranstaltungen in Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg, Ludwigsburg, Bad Waldsee, Ulm, Pfullingen, Tübingen, Ehningen, Waiblingen und Mengen verteilt. Die Frauenliga, die 1. Liga der Männer und die Landesliga Nord absolvierten bereits ihren zweiten Wettkampf, für die Landesliga Süd und die Mastersliga war es der erste Wettkampf seit über zwei Jahren. Daher war die Vorfreude trotz des ungewohnten Formats groß. Weil der unmittelbare Gegner fehlte war es ein Kampf gegen die Uhr.
Die Frauenmannschaft des Schwörer Teams ging mit der Minimalbesetzung von drei Starterinnen ins Rennen. Eine vierte Teilnehmerin wäre zulässig gewesen. Man hätte dann mit einem Streichergebnis arbeiten können. So lag es an Julia Gabele, Veronika Köhler und Johanna Deppler möglichst ohne Patzer durchzukommen, was ihnen auch gut gelang. Zunächst standen am frühen Samstagmorgen die 500m Schwimmen im heimischen Freibad an. Julia Gabele setzte mit einer Zeit von knapp unter 7 min bereits eine hervorragende Marke. Veronika Köhler und die 17-jährige Liga-Debütantin Johanna Deppler brauchten rund eine Minute länger. Den zweiten Teil absolvierte das Trio im Stadion. 5000m Bahnrennen waren für die Triathletinnen ungewöhnlich, da die Wettkämpfe eher auf freier Strecke gelaufen werden. Auch hier war Julia Gabele mit 20:38 min die schnellste ihres Teams. Dies reichte für den 8.Platz in der Tageswertung der 60 „virtuellen“ Konkurrentinnen. Mit jeweils einer knappen Runde Abstand folgten Veronika Köhler (22. Gesamtplatzierung) und Johanna Deppler (47.). In der Addition holte das Schwörer Team den 8.Platz unter 18 Mannschaften. Die Siegerinnen kamen aus Karlsruhe vor Konstanz und Heidelberg. Teamchef Moritz Engenhart freute sich über das Ende der langen Wettkampfpause: „Wichtig ist, dass wir uns wieder im Wettkampf messen dürfen. Das gibt Motivation fürs Training“.
Das Schunk Team musste gleich auf mehrere Stammkräfte verzichten, so dass mit Aaron Sigg, Erik Hofmann und Jan Scheffold drei Starter aus dem Juniorenbereich eingesetzt wurden. Sie machten ihre Sache durchweg gut. Lukas Müller und Routinier Tobias Gärttner komplettierten die Mannschaft. Jan Scheffold überzeugte im Becken mit einer der besten Schwimmleistungen an diesem Tag. Mit 6:17 min lag er im 69 Mann starken Feld unter den Top Ten. Beim Laufen verlor er zwar noch etwas Zeit, aber Rang 17 lässt aufhorchen. Auch Lukas Müller schwamm schnell und lief obendrein mit 16:06 min sehr schnelle 5000 Meter. In der Addition reichte es für einen hervorragenden 7.Platz. Tobias Gärttner glich seine langsamere Schwimmzeit im Laufen wieder aus und landete am Schluss auf Platz 21. Erik Hofmann legte ebenfalls mit einer guten Schwimmzeit den Grundstein für seinen 43. Platz. Für den 17-jährigen Aaron Sigg bedeutete der Swim&Run eine Standortbestimmung. Auch er kann sich auf seine Schwimmleistungen verlassen, musste aber auf der Bahn Federn lassen. Insgesamt landete er auf Platz 62.
Das Schunk Team belegte in der Schlussabrechnung Rang 4 hinter Ludwigsburg, Waiblingen und Calw. Bereits im ersten Rennen in Darmstadt landete man auf dem vierten Platz. Teamchef Stefan Vollmer hofft, beim Saisonfinale im September nochmals punkten zu können, um in der Ligawertung vielleicht sogar noch das Podium zu erreichen. Zum Wettkampfformat sagte Vollmer: „Einen dezentralen Wettkampf zu veranstalten gibt den Sportlern und Organisatoren Sicherheit. Ich begrüße das Format voll und ganz“.